Stimmungsgeladener Fliegenberger Faslamsumzug zog Sonne und viele Zuschauer an
Fliegenberg. „Zwei mal drei ist vier, widdewiddewitt und drei macht neune, auch mit 80 springt sie noch über höhe Zäune. Als sich die junggebliebene Pipi Langstrumpf mit ihrem kleinen Onkel in der Mitte des Fliegenberger Faslamumzugs den Weg durch den Elbdeichort bahnte, war die Narrenparty im vollen Gange. Die leichte Brise durchriss bei Umzugsstart die Wolkendecke und die Sonne ebnete den Faslamsaktiven einen optimalen Tag. Zu den zehn Festwagen und vier Fußgruppen, gesellten sich Gastwagen aus Stelle, Hörsten und Hoopte. Bunt, kreativ und ideenreich – die Fliegenberg-Narren ließen bei ihrem prachtvollen Umzug, der diesmal zeitgleich mit dem Datum der Bundestagswahl viel, nichts aus. Bei den Fußgruppen mahnten die Narren zum Thema Stiefeltrinken: Der letzte Versuch? Der Faslam endet dienstags immer mit dieser Tradition und sollte auch wieder besser besucht sein. Feentanz sah man im Faslamsglanz. „Der Schnitzelpreis ist wirklich heiß“ wurde von der ältesten Gruppe kreiert, die ihren ersten Wagen 1979 bauten. Mit richtig viel Power, einer perfekt einstudierten Choreografie erinnerten die Elbdeichraketen an die Apollo 11- Mission. Musikalisch begleitet wurden sie dabei, „völlig losgelöst“, von Major Tom. Auch bei den Wagenbauern bekamen die insgesamt 76 Wertungsrichter bei ihrer jeweiligen Punkteverteilung sicher Kopfschmerzen. Der Blaue Elefant, der die Sendung mit der Maus bereichert, feierte ein rundes Jubiläum: „Die Welt ist elfantastisch, sie ist wunderschön. Seit 50 Jahren hilft er uns, sie zu verstehen“, war auf dem Wagen zu sehen. Auch der Serengeti-Park besteht schon so lange und wurde auch verbaut. Ein letztes Polter-Abendmahl nahm ein lokales Thema aufs Korn, die Clowns und Wahlwünsche von Felix richteten ihr Augenmerk auf Überregionales. Eine große Geige zum Thema „Ciao Niveau“ beeindruckte, der dazugehörige Mozart, der am vorderen Teil des Wagens auf dem Drehpodest ordentlich in die Tasten seines Klaviers haute und Gas gab, aber auch. Der wohl anstehende „Kontrollwahn“ zur Überprüfung der Bauwagen ließ die Narren mehrfach tätig werden: Da erwacht sogar der Bürokratiedrache und ein mit der Lupe suchender Fachmann: „Wir prüfen heute: „Stimmung, Korn und Maße. Kriegst Du die Plakette, darfst Du auf die Straße. Die Gruppe „Deichkinder“ präsentierten einen sauberen Bau unter dem Motto: „Super Faslams World“, mit einem Mario-Kart- Kopf am vorderen Teil des Wagens. Am Mikrofon, einer der weiß, wie es geht, das Publikum mitzunehmen: Oliver Kielinski ist nicht nur der Sprecher dieser Gruppe, er führt auch durch den Faslams-Montag als Bühnenredner der Prämierung, die am Montag-Abend den Fliegenberger Faslam fortsetzt.
-Ralf Koenecke-