Maximilian Loose und Lars Rother führen als „Vadder und Mudder“ durch den Fliegenberger Faslam 2026
Fliegenberg. Wenn es bei einer Wahl zum Beisitzer des Faslamsvorstands zu einer Kampfabstimmung zwischen zwei potenziellen Kandidaten kommt, muss sich wohl niemand sorgen um die Zukunft dieses Brauchtums machen. Mehr noch: Die insgesamt 61 Elbdeich-Narren, die jetzt im Gasthaus von Deyn in Fliegenberg mit der ersten Versammlung die narrenfreie Zeit beendeten, verbreiteten während ihres Auftakt-Treffens ihrer 1881 erstmals schriftlich festgehaltenen Tradition eine wahre Aufbruchstimmung. Denn auch der Tag eins nach Simon Nimmerjahn als Vorsitzender des Vereins ist quasi schon geebnet. Der 35jährige möchte dieses Kapitel im kommenden Herbst nach achtzehn Jahren im Vorstand, davon 15 in der Führungsposition, schließen. Das Zusammentreffen startete mit einem Rückblick Nimmerjahns auf die Aktivitäten im Jahr 2025, der mit einem rauschenden Umzug einen Höhepunkt erlebte. Die Mitgliederzahlen sind um 49 Personen weiter gestiegen, auf jetzt 379. Kassenwartin Ninja Rehm blickte auf eine positive Finanzentwicklung zurück. Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes verlief auch die Wahl von Jan Uhrbach zum neuen Kassenprüfer glatt. Regen Diskussionsbedarf prägte das Thema der Regelungen für den Umzug im kommenden Jahr. Betriebserlaubnis und Brauchtumsgutachten heißen die Schlagwörter, mit denen sich die Narren arrangieren müssen. In einem festgelegten Zeitrahmen soll vor dem Umzug eine entsprechende Abnahme vom TÜV erfolgen. Passend nach dieser etwas schweren Kost legten stimmgewaltige Narren mit „alle Faslamsbrüder leben so wie ich und Du“ eine kurze Tagungspause ein.
Eine positiv gestimmte Versammlung setzte dann deutliche Zeichen für die Zukunft: Ein zweiter Vorsitzender wurde gesucht und noch schneller gefunden als gedacht. Die dafür nötige Satzungsänderung verlief einstimmig. Maximilian Loose, erst seit 2024 im Vorstandsgremium, wurde zum Vertreter Nimmerjahns gewählt. Eine Position, die es in der Historie des Fliegenberger Faslams noch nie gab. Es kam noch besser. Nimmerjahn verkündete vorausschauend: „Maxi hat sich auch bereit erklärt, den Faslamsvorsitz im kommenden Jahr zu übernehmen“. Nach dem freigewordenen Beisitzer-Posten, den Loose innehatte, kam es anschließend sogar zu einer Kampfabstimmung Zweier potenzieller Nachfolger: Die gewann Bennet Wischendorff knapp vor Beke Sievers. Entscheidungsfreudig blieben die Narren auch auf der Zielgeraden des Abends. Maximilian Loose stand weiter im Scheinwerferfokus: Der 21jährige schlüpft beim 145. Fliegenberger Faslam als Vadder in den Frack samt Zylinder. Der gelernte Industriemechaniker, inzwischen Student des Maschinenbaus, ist seit 2019 bei den Narren aktiv. Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Fliegenberg engagiert er sich ehrenamtlich. Dort ist er stellvertretender Jugendwart. Die 26jährige Mudder einst zugereist aus Frankfurt a./M., ist beruflich als Zimmermann im Einsatz. Lars Rother ist seit 2010 ein Faslamsbruder, verbringt seine freie Zeit im Fitnessstudio und widmet sich dem Kampfsport. Wie Faslams-Vadder, ist er auch bei der Landjugend Luhe-Auetal aktiv.
„Für den Umzug im kommenden Jahr, der am 8. Februar 2026 stattfindet, sind bereits elf Themen angemeldet“, verkündete Simon Nimmerjahn unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“.
Bei Tagungsende gab es einen Hinweis auf den Weihnachtsmarkt, der wie immer, von den Narren mitorganisiert wird. Er findet am 21. Dezember 2025 statt. Die Versammlung schloss mit der Anregung Informationen für den 150jährigen Fliegenberger Faslam zu sammeln, der in fünf Jahren ansteht.
-Ralf Koenecke-